Covenant Protestant Reformed Church
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Wo war der liebe Gott als der Tsunami schlug?

Martyn McGeown

 

"Kommt her und schauet die Werke des HERRN, der auf Erden solch ein Zerstören anrichtet" (Ps. 46:9).

Wenn die Menschen "vor Furcht und vor Warten der Dinge verschmachten, die über die ganze Erde kommen sollen" (Luk. 21:26), suchen viele in der kirchlichen Welt Beratung von ihren Führern. Leider haben diese durch ihre kürzlich geäusserten Bemerkungen gezeigt, dass sie "blinde Blindenleiter" sind.

Wenn die Menschen fragen, "Wo war denn der liebe Gott, als der Tsunami den Südostasien schlug" ist die richtige Antwort: "Unser Gott ist im Himmel: er hat getan, was ihm gefallen ist" (Ps. 115:3). Wir müssen uns bekennen, wie es der Psalmist tut: "Alles, was er (Gott) will, das tut er im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen" (Psalm 135:6). Die richtige Reaktion ist dem Gott anzubeten. Anstatt dass man Gott mit der Faust aufsässig ins Gesicht droht und fragt, wie ein Gott der Liebe dies tun könnte, sollten wir uns fragen, "Wenn Gott so was Ehrfürchtiges machen kann, warum bin ich nicht jetzt auf den Knien, damit ich ihn um Verzeihung anflehe?" Aber diese böse Reaktion der Menschen ist auch vorhergesagt. Wenn Gott Plagen auf die Erde schickt, lesen wir folgendes: "[sie] taten auch nicht Busse für ihre Morde, Zauberei, Unzucht und Dieberei" (Off. 9:21).

Anstatt sich dies zu bekennen, drängeln sich die Kirchenführer abzuleugnen, indem sie der gottlosen Welt folgen, dass Gott irgendwas mit dem Tsunami zu tun hatte. Uns wird gesagt, dass es sich bloss um eine Naturkatastrophe handelt, dass die Natur Amok läuft, dass uns dies die Kraft der Naturgewalten zeigt, aber es ist kein Werk Gottes.

Zum Beispiel behauptete der ehemalige führende Vertreter der Irischen Presbyterianischen Kirche Ken Newell: "Es hat Erdbeben gegeben, seitdem die Erde anfing, Gestalt anzunehmen, und es wird Erdbeben geben, bis die Erde verschwindet."

Die Erde fing nicht einfach an, "Gestalt anzunehmen": Gott hat die Erde ergeschaffen, und als er dies tat, gab es keine Erdbeben, kein Leiden, kein Schmerz und keine Krankheit. Alles war sehr gut (I Mose 1:31). Alle diese Katastrophen sind durch unsere Sünde in Adam in die Welt gekommen. Der Mensch rebelliert gegen Gott seit dem Sündenfall und aufgrund dieser Rebellion ist "die Kreatur der Vergänglichkeit unterworfen" (Rom. 8:20).

In der Tat finden sich die Bemerkungen von Newell in den durch den Apostel Petrus vorhergesagten Spöttern wieder: "Wo bleibt die Verheissung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist" (II Petrus 3:4).

Newell glaubt, dass die Idee, dass Gott die Menschen irgendwie durch den Tsunami straft, "entsetzlich" ist. Jedoch lehrt uns die Bibel, dass Gott aktiv überall in der Erde sein Urteil bringt. Die Kriege, die Seuchen, die Erdbeben, und sogar der Tod selbst liegen unter der Kontrolle Gottes und sind seine Mittel. Man kann das Alte Testament einfach nicht lesen, ohne das zu bemerken. Da Gott unveränderlich ist, ist das auch im Neuen Testament wahr. Tatsächlich beschreibt das letzte Buch im Neuen Testament, wie Gott seine Gerichte auf die Erde ausgiesst und der Herr Jesus warnt uns, dass solche Dinge häufiger und stärker werden, wenn seine Rückkehr näher wird.

Nicht alle, die direkt von irgendeinem Leiden betroffen sind, leiden direkt wegen ihrer eigenen Sünden. Jesus erklärte dies, als er einen Blinden im Johannes 9 heilte. Ausserdem erzählt uns das Buch Hiob über einen gerechten Mann, der seinen Besitz, seine Familie und seine Gesundheit verliert. Obwohl er durch die Unglücke in seinem Leben verwirrt war, vertraute er Gott weiter. Manchmal probiert der Herr die Gläubigen durch vielfältige Bedrängnisse. Seine Wege sind unerforschlich.

Man würde daher die Vorsehung falsch interpretieren, wenn man versuchen würde, jedes Urteil in dieser Welt zu einer spezifischen Sünde oder Person zurückzuführen. Dies kann man nicht tun. Die Bibel gibt uns lediglich allgemeine Angaben. Wir können dann diese Prinzipien anwenden.

Wir leben aber doch in einem durch die Sünde verfluchteten Universum. Die Kirche Jesu Christi, die seit Jahren unter Verfolgung von den Muslimen in vielen Teilen des Südostasiens leidet, wurde genauso betroffen, wie viele anderen es waren. Viele Gläubiger verloren alles. Jedoch, wenn Gott diese Leiden auf sein Volk schickt, tut er dies nicht, weil er sein Volk hasst oder weil er sein Volk wegen der Sünde bestrafen will. Sicherlich richtet der HERR die Gottlosen, insbesondere die Verfolger seiner Kirche, aber Gott benutzte den Tsunami, um einige seiner Heiligen heimzubringen und sie aus der Verfolgung zu retten oder zu einem anderen Zweck in seinem unerforschlichen Plan, wodurch er "alle Dinge nach dem Rat seines Willens wirkt" (Eph. 1:11). Dies wissen wir aber, dass "denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind" (Rom. 8:28) und "dass, weder Tod [durch Tsunami oder durch irgendein sonstiges Mittel] ... noch keine andere Kreatur kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn" (Rom. 8:38-39).

Am erstaunlichsten an der Antwort von Newell ist, dass, die Heilige Schrift völlig fehlt. Nicht einmal erwähnt er die Bibel. Nicht einmal erwähnt er Jesus Christus. Seine Antwort ist reiner Humanismus. Es ist estaunlich, dass ein solcher Mann Führer in einer Kirche sein kann. Vielleicht ist er durch seinen ökomenischen Kompromiss mit seinem Freund Römisch-Katholischem Erzbischof Sean Brady beeinflusst worden, der scheint der Idee von Newell bezüglich der Schöpfung zuzustimmen. Dr. Brady sagt, "Gott hat entschieden, keine perfekte Welt zu schaffen sondern eine Welt die unterwegs zur Vollkommenheit ist." Er vergisst auch, dass Gott eine perfekte Welt schuf, die aber durch die Sünde verflucht worden ist.

Robin Eames ehemaliger Erzbischof der irischen Kirche betont die humanitäre Reaktion auf den Tsunami. Er betont "das Rätsel Gottes Liebe für die ganze Menschheit" und sagt, dass Gott durch die Menschen wirkt, um die Barmherzigkeit Christi zu zeigen.

Es kann sein, dass Gott durch die Reaktionen der gottlosen Welt wirkt, aber dies geschieht auf gar keinem Fall durch die Wirkung irgendeiner allgemeiner Gnade. Es gibt keine Gnade in einem Ungläubiger, er sei Muslim, Hindu, Atheist oder Buddhist. Alle solche liegen unter dem Zorn Gottes, weil sie nicht in Jesus Christus glauben. Jedoch lenkt der HERR die Herzen von Menschen sogar von Königen (Sprüche 16:9; 21:1; Esra 1:1; 7:27), seinn Willen auszufüllen, denn "des Menschen Tun steht nicht in seiner Gewalt, und es liegt in niemandes Macht, wie er wandle oder seinen Gang richte" (Jer. 10:23). Gott ist souverän auch sogar über die Reaktionen der Menschheit.

Dann zitiert Robin Eames Matthäus 25:40 falsch: "Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern (Dr. Eames zitiert falsch "Kinder"), das habt ihr mir getan." Viele in der Welt der Kirche übersehen, dass Jesus hier von seinen Brüdern spricht, dass sind die Christen, das auserwählte erlöste und berufene Volk Gottes. Sicherlich müssen die Christen auch ihren Nächtsten, sogar ihren gottlosen Nächsten guttun und ihre Feinde lieben, aber der Brennpunkt von Matthäus 25 ist, wie die gottlosen Böcke und die auserwählten Schafe seine Brüder auf der Erde behandelt haben. Das ist wichtig, da das Volk Gottes mit Christus ein Leib sind.

Die gottlose Welt strengt sich an, um ihren Mitgeschöpfen nach dieser Katastrophe zu helfen. Jedoch hassen sie immer noch Gott; sie sind immer noch wider Gott Feindschaft (Rom. 8:7) und ihre ganzen humanitären Werke (ohne Glauben in Jesus Christ) sind ein beflektes Kleid, Schaden und Kot (Jes. 64:5; Phil. 3:8) vor Gott. Die sogenannte Liebe des Menschen ohne Glauben in Jesus Christus ist "in Bosheit und Neid" zu wandeln und zu hassen und verhasst zu sein (Titus 3:3).

Vergessen Sie nicht dass "das Herz der Gottlosen unbarmherzig ist" (Sprüche 12:10). Was die Welt "Barmherzigkeit" nennt, wenn diese aus gottlosen Männern und Frauen stammt, wird von Gott als Sünde bezeichnet. Wenn sich aber die Gottlosen verweigern, solche Barmhererzigkeit zu zeigen, sündigen sie noch mehr!

Artikel 13 der Neununddreissig Artikel der Kirche von England erklärt, "Die Werke, die vor der Gnade Christi getan werden, sind von Natur Sünde" und das Presbyterianische Westminster Glaubensbekenntnis erklärt: "Die Werke, die von nicht wiedergeborenen Menschen getan werden, obwhol von Gott befohlen, und nützlich für sich und für andere, da sie nicht aus einem durch den Glauben reingemachten Herzen hervorkommen, weder auf die richtige Art, gemäss dem Wort Gottes, getan werden; weder zum richtigen Zweck, dem Ruhm Gottes, getan werden, sind sie daher sündhaft und können Gott nicht gafallen oder den Menschen geeignet machen, die Gnade Gottes zu empfangen. Aber wenn die Gottlosen diese Werke vernachlässigen, sündigen sie noch mehr und Gott wird noch mehr missgefallen" (16:7).

Lassen wir nie vergessen, dass das einzige Werk, welches Gott gefällt, ist das Leben und der die Sünde büssende Tod Jesus Christi. Ausserhalb Christi sind gute Werke für die Menschen unmöglich.

Sogar der atheistische Vertreter des nordirischen Humanistenverbandes glaubt an die Humanität. Gefällt er Gott? Nimmt Gott seine ungläubigen Werke an? Auf gar keinem Fall! (Rom. 14:23). Alle guten Werke der ganzen Menschheit, das ganze für die Opfer des Tsunamis gesammelte Geld zahlt für keine einzige Sünde. Das muss man betonen, falls die Menschen die Lüge Satans glauben, dass ihre guten Werke ihrem Heil beitragen können, dass sie hierdurch Gnade bei Gott verdienen können, sodass sie in ihrer Selbstgerechtigkeit und ihrem Stolz verloren gehen.

Im Gegensatz zu den Behauptungen von Robin Eames erklären wir, dass Gott die ganze Menschheit nicht liebt. Johannes bestätigt, dass Jesus "die Seinen die in der Welt waren" liebten. Die Liebe Gottes wird offenbart im Kreuz Christi, wo Jesus für die Sünde seiner geliebten Schafe gesöhnt hat. Jesus starb für die Böcke nicht (Joh. 10:26-27). Für die Böcke betete er sogar nicht (Joh. 17:9). Gott hasst die Böcke: "Den Gottlosen, wer Unrecht liebt, den hasst seine [Gottes] Seele. Er wird regnen lassen über die Gottlosen Feuer und Schwefel und Glutwind ihnen zum Lohne geben" (Ps. 11:5-6). Wahrlich liebt Gott die Welt (Joh. 3:16) aber der Begriff "Welt" in der Bibel bezieht sich nicht auf die ganze Menschheit (Joh. 12:19; Rom. 1:8; I Kor. 11:32).

Der Grund warum die Menschen nicht bei dieser Katastrophe durchblicken können ist weil das dem unbiblischen Weltbild eines alle liebenden, alle vergebenden, die Sünder verwöhnenden Gott nicht passt. Wenn Gott den Tsunami schickt, fragen die Menschen, "Wie kann ein Gott der Liebe dies machen?" Wenn sie nur die Bibel glauben und verstehen würden, würden sie den wahren Gott und seinen von ihm gesandten Sohn Jesus Christus kennen (Joh. 17:3). Sie würden wissen, dass der Gott der modernen Welt und auch der Gott der modernen Kirche eine erbärmliche Karikatur ist. Gott ist uns nicht verantwortlich: "Wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst?" (Rom. 9:20). Gott ist unseren sündhaften Ideen der Gerechtigkeit nicht unterworfen. Alles was Got tut ist gerecht. Er kann nicht ungerecht sein: "Ist Gott denn ungerecht? Das sei ferne!" (Rom. 9:14).

Was ist schlimmer: in Gott zu glauben, der solche verheerenden Schaden auf die Welt gemäss seines ewigen Ratschlusses schickt, in den einzigen wahren Gott zu glauben, vor dem wir Erfurcht haben, dessen Weisheit und Macht über unseren Verstand geht; oder in einem "Gott" zu glauben, der seine eigene Schöpfung nicht beherrschen kann oder wer nichts mehr damit zu tun hat und der Natur ihren Lauf lässt? Wie können wir einem anderen Gott ausser dem Gott Daniels vertrauen: "Er macht’s, wie er will, mit den Mächten im Himmel und mit denen, die auf Erden wohnen. Und niemand kann seiner Hand wehren noch zu ihm sagen: Was machst du?" (Dan. 4:32).

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